Rübenau

Urlaubsort im Erzgebirge (610 - 780m ü.NN.)

WarengruppenMenü

Lauschhübel

Bergwanderung Lauschhübel

 

Gesamtlänge: 11km;
Tiefster Punkt: Grenzübergang Kallich mit 686m
Höchster Punkt: Lauschhübel mit 842m
Summe aller Steigungen: 172 Höhenmeter zu
Fuß: ca. 3h;
mit dem Mountainbike: 1,5h

50.5988642651447,13.303472399711609,14
 

Der Lauschhübel ist der eigentliche Hausberg von Rübenau. Er erhebt sich südwestlich des Ortes und bietet einen Blick auf Rübenau. Die Rübenauer nennen diese Anhöhe auch „Steinel“.

Vom Dorfplatz/Kirche aus, wandern wir auf dem Gassen-Sträßchen, vorbei am Kindergarten und an der Naturherberge Kammbegegnungen immer gerade aus.  Wir überqueren die Brücke über die Lehnheider Bach und gelangen nach 1,5km an die Kreuzung Waldstraße / Kühnhaidner Straße. Wir überqueren diese und wandern entlang des Waldrandes bis kurz vor dem alten Forsthaus. Hier führt rechts der Grenzweg in den Wald hinein. Nach etwa 1km erblickt man ein Holzschild, auf dem Čihadlo steht (der tschechische Name für Lauschhübel). Diesem Trampelpfad folgen wir 200m und gelangen auf einen gut ausgebauten Waldweg. Diesen folgen wir links herum. Kurz bevor der Weg wieder bergab führt, wenden wir uns nach rechts.  Nach ca. 400m sieht man zwischen den Bäumen hindurch rechter Hand Felsen.  Mehrere Pfade führen durch Preisselbeer- und Heidelbeersträuchern hinauf zum Lauschhübel.

Der Gipfel wird markiert durch den restaurierten Königlich-Sächsischen Triangulationspunkt mit Wetterfahne (mit deutscher und tschechischer Flagge). Dies ist aus 2 Gründen bemerkenswert: Zum Einen, das 1869 Sachsen einen Triangulationspunkt auf Österreichisch-Böhmischen Territorium errichten durfte und das die Tschechen diesen in den 10er Jahren des neuen Jahrtausends in ausschließlich deutscher Schrift wieder hergestellt haben. Nicht selbstverständlich nach dem Ausradieren allem Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg. Seine Freude über die Deutsch-Tschechische Freundschaft kann man im Gipfelbuch nieder schreiben :-)

Bis in die 90er Jahre hinein ragte der Lauschhübel als baumloser, steiniger Gipfel über Rübenau. Waren doch alle Bäume durch Umweltverschmutzungen abgestorben. Das hat sich komplett geändert, auf Kosten des Ausblicks. Damit ihr trotzdem was seht, hier ein 360°-Panorama aus 27m Höhe.

Luftbildpanorama von porstmann.com

Loading...
 

Im Nordwesten sieht man das Schwarzwassertal und am Horizont die Drei-Brüder-Höhe. Weiter östlich erblickt man die Felsen des Steinhübels und am Horizont die Bergstadt Sayda. Von Rübenau sah man bis Anfang der 10er Jahre große Gebiete des Ortsteiles Gasse, das Schützenhaus, Ortsteil Strohhübel, Hirschberg, Kindergarten und die Kirche. Am östlichen Horizont erhebt sich der Schwartenberg. Daneben erblickte man die höhergelegenen Häuser von Seiffen. Weiter südlich schaute zwischen den Baumwipfeln die Bergschule, die Schauwerkstatt von Ingo Hänel und der Bauernhof Hänel hervor. Dahinter erhebt sich der mächtige Erzgebirgskamm mit den Siedlungen „Kleinhahn“ und „Rudelsdorf“. Der Rundblick endete bei den Häusern von Niedernatzschung und Kallich im Südosten. Heute muß man Lücken zwischen den Baumwipfeln finden, um das sehen zu können.

Den Rückweg soll uns über Obernatzschung führen. Dazu kehren wir auf den gut ausgebauten Waldweg zurück und wandern Richtung Süden. Am Winter-Wildgehege vorbei gelangen wir auf üppigen Wiesen zum Grenzpunkt „Altes Zollhaus“. Von diesem wurde eine Mauer stehen gelassen und mit Informationstafeln über das Leben an Grenze vor dem Krieg versehen. Noch bis 1962 lebte hier Oskar Martin. Nach dem verlorenen Krieg durfte er sein Haus nicht mehr über die Haustür verlassen, weil er dann tschechisches Territorium betreten hätte. Vor dem Krieg war es ein florierender Laden, in dem wohl auch die ein oder andere Schmugglerware gehandelt wurde.

Altes Zollamt Obernatzschung

Von hier kann man einen Abstecher zur ca. 500m entfernten Gaststätte Inka unternehmen. Ende 2007 ist die Tschechische Republik dem Schengener Abkommen beigetreten. Der Grenzübertritt ist seit dem zu jeder Zeit und an jedem Ort erlaubt. Der Personalausweis ist dennoch mitzuführen, da sporadisch Grenzkontrollen durchgeführt werden.

Hier, an Rübenaus Südwestzipfel beginnt die sog. „Neutrale Straße“ als Hohlweg, der steil bergan führt. Der Weg wird seit Jahrhunderten so genannt, weil er von Deutschen wie Tschechen gleichermassen bis fast zur „Anton’s Eck“ genutzt werden durfte. Auf der linken Seite befinden sich die tschechischen, auf der rechten die deutschen Grenzsteine.

Nach ca. 700m wenden wir uns nach rechts auf den Kammweg. Erst jetzt begeben wir uns auf Sächsisches Hoheitsgebiet. Das Strässchen führt bis zur sog. Spinne. Es geht gerade aus, der Bergschule entgegen. Doch noch vor der Schauwerkstatt biegen wir links auf einen Wiesenweg ein, der etwas unterhalb der ehemaligen Kabelfernsehen-Kopfstation in ein Waldstück hinein führt. Zur Rechten befinden sich die „Berglöcher“, die von den einstigen Bergbauaktivitäten künden. Der Weg führt nun steiler bergab. Vorbei am ehemaligen Cholerafriedhof (auf den nichts mehr hindeutet) und an den einstigen Armenhäusern, womit die Wanderung beendet ist.

Erzhütte
Impressum & Datenschutz