Rundwanderweg Rübenau
Gesamtlänge: 14km;
Tiefster Punkt: Neumühle im Natzschungtal mit 650m
Höchster Punkt: Anton's Eck mit 785m
Summe aller Steigungen: 303 Höhenmeter
zu Fuß: ca. 4h;
mit dem Mountainbike: 2h
Der Rundgang um Rübenau ist eine lohnende Wanderung. Er gibt nicht nur einen Eindruck über die riesige Ausdehnung des weitverzweigten Gebirgsdorfes, sondern berührt auch dessen schönste Punkte.
Wir beginnen die Wanderung mit der Besichtigung der „Heilig-Geist-Kirche“.
Voranmeldungen sind unter Telefon: 037366-6265 möglich.
Ums Jahr 1608 wurde sie als kleines Holzkirchlein von Caspar von Berbisdorf erbaut, hat im Laufe der Jahrhunderte so mancherlei Veränderungen erfahren, bis sie die heutige Gestalt eines massiven, unregelmäßigen Sechsecks mit einem nach der Mitte abgesetzten Dache und einem darauf befindlichen Glockenturm erhalten hat. Von hier oben kann man einen herrlichen Rundumblick auf die Berge und Täler von Rübenau geniesen.
Nach Beendigung der Besichtigung schlagen wir rechts den Hammerweg ein, der in den Krähwinkel führt. Sanft steigt das Strässchen bergan und schon bald gewahren wir einen herrlichen Umblick vom Kriegwald auf dem Berge im Südwesten bis zur Neumühle im Natzschungtal im Osten. Am Waldrand angelangt, wenden wir uns nach links abermals bergan. Dieser Weg führt im Halbkreis, zur Linken des Waldes, an der Nordgrenze des Ortes herum. Zu Anfang dieses Weges gewahren wir links ein paar Häuser, die im Volksmund „Neu-Amerika“ genannt werden. Auf der Höhe angelangt, hat der Wanderer einen weiten schönen Blick nach dem Erzgebirgskamm im Süden. Der Weg führt nun an Gehöften und Wohnhäusern vorbei, die „Strohhübel“ heissen.
Zur Rechten erblicken wir in einer kleinen Senke eine Waldlichtung, die Märchenwiese. Auf ihr laden mehrere Bänke zur Rast und zum Verweilen ein. Etwa 200 Meter weiter befindet sich zur Linken der Rübenauer Sportplatz. Hier überschreiten wir die Zöblitzer Strasse und gehen auf der frisch asphaltierten Waldstrasse in das Tal der Lehmhaidner Bach. Nun steigt der Weg steil bergan. Zur Linken erblicken wir die Häuser der Gasse. Abermals schreitet wir ein Tal hinab, dem Rübenauer Bach entgegen. Überqueren wir auf dessen Sohle die Kühnhaidner Strasse, befinden wir uns auf dem „Kriegwaldweg“. Ein langer aber bequemer Aufstieg, zur Rechten immer noch der Wald, steht dem Wanderer bevor.
Von dem rechts einmündenden Grenzweg an, befinden wir uns an der unmittelbaren Grenze zwischen Sachsen und Böhmen, die in den 90 Jahren des letzten Jahrhunders auch die Außengrenze der Europäischen Union markierte. Früher nannte man diese Abschnitt „Neutrale Strasse“, weil sie damals als Grenzstrasse für die Bewohner beider angrenzender Staaten mit gleichem Recht passierbar war.
Nachdem wir an den Kriegwaldhäusern vorbeigegangen sind, befinden wir uns mit 788 m über NN auf Rübenaus höchsten Punkt, der Antonseck. Von hier aus kann man fast ganz Rübenau überblicken. Vorbei am Gedenkstein für die 1945 ermordete sudetendeutscher Jäger öffnet sich dem Wanderer ein breites, weites Tal, durch das die Natzschung noch klein und ruhig dahinfliesst. Wir schreiten dem Berg hinab auf das böhmische Dorf „Natschung“ zu.
Etwa 100m vor dem ehemaligen Grenzübergang wenden wir uns nach links auf den Heidenweg und erblicken einen fast 4m hohen Obelisk. Er wurde zum Gedenken an die 1946 vertriebenen Sudentendeutschen der 5 böhmischen Nachbarorte von Rübenau: Kallich, Heinrichsdorf, Natschung, Gabrielahütte und Böhmisch-Kühnhaide errichtet. Die beiden zuletzt erwähnten Dörfer existieren heute nicht mehr.
Nach kurzer Rast und Gedenken gehen wir weiter und erreichen auf dem holprigen aber bequemen Weg in 10 Minuten die „Spinne“. So genannt, weil hier 5 Wege aufeinander treffen. Wir schlagen rechts den Kammweg ein, welcher in sanfter Steigung auf die Erhebung der Bergschule führt. Doch 300 Meter bevor wir diese erreichen, nehmen wir den steinigen Weg, der rechts in das Natzschungtal hinabführt. Dort wo die Häuser enger beieinander stehen, ist der Weg wieder asphaltiert und heisst „Oberer Natzschungweg“. Nun erblickt der Wanderer den böhmischen Nachbarort Kallich. Das Strässlein nähert sich immer mehr der böhmischen Grenze, bis es auf die „Einsiedler Straße“ trifft.
Zur Rechten führt die Einsiedler Strasse bis zur Grenzbrücke. Jahrhundertelang herrschte hier ein reger Personen- und Güterverkehr. Dieser endete mit der Vertreibung der deutschen Bevölkerung im böhmischen Sudetenland in den Jahren 1945/1946.
Erst 2006 wurde der Übergang für Fußgänger und Radfahrer wieder freigegeben. Fahrzeuge wurden bis Ende 2007 durch Felsbrocken und Strassenpöller an der Überquerung gehindert. Seit Tschechiens Beitritt zum Schengener Abkommen, ist die Brücke auch für PKWs passierbar.
Vom einstigen Grenzverkehr zeugt noch heute das alte und schmuck hergerichtete „Zollhaus“ ein paar Meter vor der Grenze. Zwiscenzeitlich hatten die Besitzer in dem Gebäude 2 Ferienwohnungen eingerichtet.
Wenden wir uns nun nach links in nördlicher Richtung dem Ortsteil Einsiedel zu. In einer Senke schlagen wir den Plattenweg rechts ein, der zwischen zwei Häusern hindurch Richtung „Einsiedler Hof“ führt. Noch vor dem Bauernhof biegen wir rechts ab, dem Tal entgegen. In der Talsohle angelangt, führt der nunmehr asphaltierte Weg stets flussabwärts.
Auf schattigem Wege, neben der munter plätschernden Natzschung, gehen wir dem Felsen und der Grundstrasse entgegen. Hier ergiesst sich die Dorfbach in die Natzschung. Hinter der Neumühle müssen wir nur noch einen 10minütigen Aufstieg bewältigen und die Umrundung von Rübenau ist vollbracht.