Rübenau

Urlaubsort im Erzgebirge (610 - 780m ü.NN.)

WarengruppenMenü

Schwarzwassertal-Wanderung

Gesamtlänge: 22,7km
Tiefster Punkt: Am Fuße des Katzenstein im Schwarzwassertal mit 587m
Höchster Punkt: Viererweg am Lehmhaidner Teich und Grenzweg mit je 774m
Summe aller Steigungen: 311 Höhenmeter
zu Fuß: ca. 7h;
mit dem Mountainbike: 3h

50.5988642651447,13.303472399711609

Die Wanderung durch das Schwarzwassertal ist ohne Zweifel die wildromantischste und im Erzgebirge einzig dastehende Partie, die jeder unternommen haben muss, der einen richtigen Eindruck vom Erzgebirge haben will. Man folge von der Kirche dem Maiberg . Nach ca. 5min überquert man die Zöblitzer Straße zum Neunhäuserweg, bis dieser erneut auf die Fahrstraße stößt. Am Waldrand angekommen, biegt man links auf die „Waldstraße“ ab. Von dieser führt ein Waldweg hin zum „Viererweg“. Nach 2,6km erreicht man den tiefschwarzen, stillruhenden Waldsee „Lehmhaidner Teich“, welcher vor vielen Jahrhunderten als Floßteich angelegt wurde. Durch prächtige Waldungen führt der Weg sanft hinab ins Schwarzwassertal. Aus dem Walde heraustretend, tut sich ein grosses üppiges Wiesental auf, durch das sich die Schwarze Pockau noch klein und friedlich dahinschlängelt. Wir wenden uns vor der Steinernen Brücke nach rechts und wandern stromabwärts am rechten Ufer der Pockau entlang.

Teufelsmauer im Schwarzwassertal

Nun verengt sich mehr und mehr das Tal. Die hohen bewaldeten Wände und sich stolz erhebenden Felsenmauern rücken sich immer näher, so dass die schmale Talsohle kaum Platz für Bach und Strasse lässt. Immer einsamer wird’s und immer ruhiger und gesammelter. Kein Fabrikgetriebe stört die Ruhe des Wanderers und kein Haus lädt zur Einkehr ein. Nach mehrfachem überschreiten der Pockau gewahrt man plötzlich eine ganz besonders imposante Felspartie vor sich. Es ist ein hochanstrebender, steiler Felsen. Nach oben verjüngt er sich und man könnte meinen, das Gebilde eines Kopfes mit Gesichtszügen und Kopftuch zu sehen, ähnlich dem Kopf einer Nonne. Daher wird dieser Fels auch „Nonnenfelsen“ genannt. Und ihm gegenüber befindet sich ein langgestrecktes Felsgebilde, die Teufelsmauer. Es besteht aus lauter einzelnen Wänden, aus deren Spalten man das unheimliche Gesicht herausspähen meint. Etwa 10 min nach dem Nonnenfelsen beginnt halblinks kaum sichtbar ein schmaler Pfad, der „Königsweg“.

Nonnenfelsen Schwarzwassertal

Durch Gehölz und über Felsgestein führt er hinauf zum Katzenstein (706 m hoch). Dieser liegt ca. 90 m über der Talsohle, zu der er steil hinunterfällt. Von unten gesehen tritt er gegenüber den ihn umgebenen Felsenriffen als ein besonders markanter Felsenvorsprung hervor. Einst hatte er die Gestalt eines Katzenkopfes, daher auch sein Name. Doch drohte das Felsgestein abzustürzen, so dass man es beseitigte. Auf dem Plateau, das mit eisernem Geländer versehen ist, so dass auch der nicht ganz schwindelfreie Wanderer die herrliche Aussicht geniessen kann, befinden sich mehrere Sitzgelegenheiten, die zum Teil auch überdacht sind und zum Rasten und Stärken einladen.

  Katzenstein Schwarzwassertal

Dies tat auch schon der Kurfürst Johann Georg von Sachsen, der hier 1612 und später seinen Jagdimbiss einnahm. Der Katzenstein bietet einen überragenden Tiefblick in das Tal der unten rauschenden Schwarzen Pockau, das an Wildromantik so bald nicht seinesgleichen hat. Gegenüber des Katzensteins ragt der 805 m hohe Rabenberg empor. Auf der steilen, von der Pockau umschlossenen Bergkuppe stand einst „das alte Raubschloß“, dessen überwucherten Ruinen auf einen verwegenen Bau schliessen lassen. Um 1300 soll das Schloss, das etwa 2 Jahrhunderte lang argen Raubrittern zur Behausung und Unterschlupf gedient hat, zerstört worden sein.

Aussichtsplateau Katzenstein

Zum Linken, vom Katzenstein aus gesehen, stellt sich dem Betrachter eine am Flüsslein sich ausbreitende, lange und sehr hohe Felswand dar, die Ringmauer. Mit ihren vielen zerklüfteten Felsmassen macht sie einen ganz besonderen Eindruck.

Ringmauer im Schwarzwassertal

Den Rückweg treten wir über den Weg am Grünen Graben an, welcher nur ca. 200m oberhalb des Katzensteins vorüberführt. In Kühnhaide wird er von der Schwarzen Pockau abgeleitet und führt bis Pobershau, um der Roten Pockau mehr Wasser zum Betrieb des früheren Bergbaues zuzuführen.

Es ist ein schmaler Fussweg, der oftmals an steilen Felsenriffen vorüber und bisweilen auf kleinen Holzbrücken über Felsspalten führt. Interessant ist, wie der Grüne Graben, der bergauf zu fliessen scheint, an mehreren Stellen durch den Felsen hindurchgeleitet ist, und den Wanderer zwingt, an den Felsen vorbeizuklettern, um den Weiterweg zu finden. Wenn nicht gerade Gehölz die Sicht versperrt, kann der Wanderer auf dem ganzen Wege den herrlichen Tiefblick ins Pockautal geniessen. Nach 3/4 stündlicher abwechslungsreicher Wanderung, tretten wir aus dem Walde heraus und das üppige Wiesental tut sich wieder vor uns auf. Oberhalb der Steinernen Brücke angekommen, verlassen wir den Grünen Graben taleinwärts, überqueren die Schwarze Pockau und wandern an dieser stromaufwärts.

Grüner Graben

Nach 20 min erreichen wir die Pension und Gaststätte „Schwarzwassertal“, die zur Einkehr einlädt. Die Familie Hunger führt eine beliebte Gastwirtschaft mit einheimischem, gutbürgerlichem Essen.

Nach einem herzhaftem Mahl kann man den Rückweg über den Grenzweg antreten, der 100 Meter hinter der Schwarzwassertalbrücke beginnt, 2 Kilometer sanft bergauf führt und nach weiteren 2 km am Rübenauer Forsthaus aus dem Walde heraustritt. Bequemer und schneller gelangt man mit dem Autobus nach Rübenau zurück. Die Haltestelle befindet sich direkt vor der Gaststätte.

Sollte der Wanderer aber noch nicht genug von der Schönheit und Wildromantik des Tals der Schwarzen Pockau haben, sei ihm die Pension Schwarzwassertal, welche sich gleich im Haus der Gastwirtschaft befindet, empfohlen. Dies ist ein geeigneter Ausgangspunkt für weitere Wanderungen durch das schönste aller Erzgebirgstäler, dem „Schwarzwassertal“.

Erzhütte
Impressum & Datenschutz